Bei der angeregten Open Works Gesprächsrunde zum Jahresauftakt des Verbands katholischer Kindertageseinrichtungen Bayern e.V. am 11. Januar 2024 verdeutliche Thomas Huber, Landtagsabgeordneter und Stellv. Vorsitzender des Landestags-Ausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie vor rund 20 Teilnehmenden, dass mit Blick auf die Zahl betreuter Kinder und das eingesetzte Personal in den letzten Jahren im Bereich Kitas bereits einiges vorangebracht wurde. Ihm sei dennoch klar, dass das System gegenwärtig vor großen Herausforderungen stehe.
Er setze stark auf die Zusammenarbeit im Bündnis für frühkindliche Bildung und meinte, es gelte - gerade mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 das System Kita weiter zukunftsfähig zu machen. Auf die Nachfrage, wo bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs im Grundschulbereich die Qualität bleibe, wenn es erst einmal nur nach "Aufbewahrung" aussehe, entgegnete Huber, ihm ginge es um Bildung, Betreuung und Vielfalt. Ein Landesförderprogramm zur Entwicklung der Betreuungskapazitäten sei seit September 2023 in Kraft.
Herausforderungen für die Kinder- und Jugendhilfe
Dr. Christian Lüders, Vorsitzender des Bayerischen Landesjugendhilfeausschusses nannte in seinen Ausführungen vier Punkte, welche die Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe derzeit prägten: Verdopplung der Größenordnung in der Ganztagsbetreuung, Umsetzung der Inklusion entsprechend dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 und bereits heute - 2024 - ist zu wenig Personal vorhanden.
Für die Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich ergeben sich, so Dr. Lüders, viele Schwierigkeiten, die es zu meistern gelte: Vier Wochen Schließzeit pro Jahr erlaubt, acht Stunden Betreuung täglich, unterschiedliche pädagogische Bedarfe je nach Alter der Grundschulkinder und es gibt bisher vielerorts keine Konzepte und keine Planung zur Umsetzung 2026. Ganz abgesehen davon, erläuterte Dr. Lüders, dass es eine neue Zusammenarbeit - die tatsächlich auf Augenhöhe stattfindet - zwischen Schule und Schulbetreuung geben müsse.
Fazit
Alle Akteure, da war sich die Gesprächsrunde nach zwei Stunden engagierter Diskussion einig, müsse bewußt werden, dass es nur noch 2,5 Jahre Vorbereitungszeit sind, bevor im Herbst 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern Realität wird.
Bericht zur Veranstaltung von
Claudia Hoffmann, Öffentlichkeitsreferentin Verband kath. Kitas Bayern
Bild v.l.n.r.:
Dr. Christian Lüders, Vorsitzender des Bayerischen Landesjugendhilfeausschusses
Thomas Huber, MdL, Stellv. Vorsitzender des Landestags-Ausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie
Dr. Alexa Glawogger-Feucht, Geschäftsführerin Verband kath. Kindertageseinrichtungen Bayern e.V.
Prälat Bernhard Piendl, Landes-Caritasdirektor Bayern.