28. Januar 2023 - Am Freitag 27. Januar 2023 diskutierte im Kinderhaus Wörth in Wörth an der Donau die Bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf zum Thema Fachkräftebedarf mit Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl, Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann für die Diözese Regensburg sowie Josef Schütz, Bürgermeister Stadt Wörth a. d. Donau und den beiden Kita-Leitungen Katja Jarosch (Kinderhaus Wörth) und Regina Huber (Kita St. Anton, Regensburg).
Die beiden Kita-Leiterinnen verdeutlichten durch ihre lebendigen Schilderungen aus der Praxis, wie sich die gegenwärtige Personalsituation auf die frühkindliche Bildung in ihren Einrichtungen auswirkt. Die schwierige Situation der Kommunen, die einerseits gesetzlichen Vorschriften nach Gewährleistung von Kinderbetreuung nachkommen müssen, andererseits wissen, dass Kita-Träger ohne Personal keine Kita betreiben können, beschrieb Bürgermeister Josef Schütz.
Hohe Qualität frühkindlicher Bildung
Für den Caritasverband für die Diözese Regensburg e. V., der dieses erste regionale Fachgespräch in Zusammenarbeit mit dem Verband katholischer Kindertageseinrichtungen Bayern e.V. für die Bayerische Sozialministerin organisierte, verdeutlichte Caritas Diözesandirektor Diakon Michael Weißmann, wie wichtig der Bildungs-, Betreuungs- und Förderauftrag für die Caritas Regensburg als Träger von Kindertageseinrichtungen ist. Eine hohe Qualität der frühkindlichen Bildung umzusetzen, sei das Anliegen des von der Caritas eingesetzten Fachpersonals.
In einem Boot
Sozialministerin Ulrike Scharf erläuterte die in den letzten zehn Jahren ergriffenen Maßnahmen der Staatsregierung, um die Situation der Kitas zu verbessern. Hier sei bereits einiges geschehen, allerdings müsse von Trägern, Kommunen und Staatsregierung gemeinsam weiter angegriffen werden - man sitze in einem Boot.
Die Attraktivität des Berufs Erzieher:in sei, so die Podiumsteilnehmenden, nachwievor gegeben, Regina Huber bekannte: "Es ist auch nach 40 Jahren immer noch mein Traumberuf". Sehr viel schwieriger sei es vor allem die Erzieher:innen und Kinderheitspädagog:innen in den Kitas zu halten - viele stiegen über kurz oder lang wieder aus. Personalbindung könne beispielsweise durch Spezialisierung einer Kita zur Sprach-Kita erfolgen.
Konkrete Agenda und konsequenter Weg
Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl forderte, das Thema frühkindliche Bildung zur Chefsache zu machen und warb für mehr Investitionen. "Es braucht jetzt eine konkrete Agenda, eine To-do-Liste, und einen Weg, der konsequent weitergegangen werden muss." Die umfangreichen Aus- und Weiterbildungsprogramme der Caritas und der Diözesen in Bayern, seien hier wichtig. In wieweit Assistenz- und Ergänzungskräfte sowie Quereinsteiger eine Entlastung der Situation bringen könnten, wurde mit den teilnehmenden Fachleuten aus Verbänden, Politik und Fachbehörden ausführlich diskutiert.
Schulterschluss vieler Akteure
Für Sozialministerin Scharf zeigte das Fachgespräch, "dass wir mit unserer ersten Regionalveranstaltung auch ein klares Signal eines Schulterschlusses finden, dass wir viele Akteure brauchen, um die Thematik Kinderbetreuung, wirklich auf ein gutes Gleis zu setzen". Weitere regionale Fachgespräche mit Fachverbänden des Bündnisses frühkindliche Bildung sind in anderen bayerischen Regierungsbezirken vorgesehen.
Hinweis zur Bildergalerie unten:
Veranstaltungsort:
Kinderhaus Wörth, Wörth an der Donau
Betriebsträgerschaft Diözesan-Caritasverband Regensburg
Bauträgerschaft Stadt Wörth an der Donau
Bildnachweis: Copyright Kita-Verband Bayern, Fotos Claudia Hoffmann





